Die Liebe, die Kunst und der Tod by Alexander Bertsch

Autor:Alexander Bertsch [Bertsch, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-10-13T16:00:00+00:00

In der Zwischenzeit sicherte und inspizierte Jensen mit seinen Kollegen ein Gelände oberhalb der Auwälder. Es war eine weitläufige Streuobstwiese. Unterhalb eines kleinen Hügels, fast am Waldrand, befand sich ein Bretterschuppen. In diesem Gebäude wurden allerlei Gerätschaften aufbewahrt, Obstbehälter, ein paar altertümliche Leiterwagen und ein offensichtlich abgesägter Maibaum, dessen obere Hälfte so platziert worden war, dass er von der rechten hinteren Ecke bis zu einer Vertiefung etwa in der Mitte des Raumes führte.

An dieser Stelle, wo der Stab schräg aus dem Boden trat, hatte man den Mann gefunden. Eine fünfköpfige Familie war dabei gewesen, Obst aufzulesen. Die Mutter wollte den Schuppen aufschließen und hatte sich gewundert, dass das Vorhängeschloss verschwunden war. Sie hatte dann den Mann entdeckt. Auf ihren Schrei hin waren die Kinder herbeigeeilt, aber die Frau hatte sich sofort umgedreht und war zurückgelaufen. Ihre Kinder zerrte sie mit hinaus. Ihr Mann hatte sich schließlich das ‘Arrangement’ näher angesehen, denn es handelte sich zweifelsohne um ein Arrangement.

Der Unbekannte trug dunkelblaue Jeans und ein hellgelbes T-Shirt. Er lag auf dem Bauch, den rechten Arm nach vorn gestreckt, zwischen Kopf und Oberarm der Maibaum. Der kahlgeschorene Kopf mit Erde verschmutzt. Ein weißes Blatt Papier war mit einem goldenen Stift auf der Höhe des linken Schulterblattes befestigt.

„Wir müssen die Polizei rufen“, hatte der Mann gesagt und war zu seinem Wagen gerannt. Seine Frau lief mit den Kindern hinterher.

„Du kannst uns hier nicht zurücklassen!“ So war die ganze Familie losgefahren, um eine Möglichkeit zum Telefonieren zu suchen.

Später beugte sich Jensen vorsichtig hinunter und leuchtete mit einer Taschenlampe das Blatt Papier ab. Er las die Verse laut vor:

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